Politik
Deutscher Apotheker Verlag - PROD
Apotheken sollen nicht nur auf Arzneimittelvertrieb angewiesen sein
Den niederschwelligen Zugang von Apotheken für mehr Prävention nutzen: Das will die Abda ebenso wie die schwarz-rote Bundesregierung. Tanja Machalet, Berichterstatterin für Apothekenthemen der SPD-Bundestagsfraktion, bekräftigt diesen Ansatz nun auch vor dem Hintergrund des wachsenden Arzneimittelversandhandels.
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Mein liebes Tagebuch
Die Apothekenreform ist in Arbeit! Rückt die Honorarerhöhung näher? Oder ereilt das Vorhaben das gleiche Schicksal wie die Stromsteuersenkung für alle? Der Abda-Präsident ist zuversichtlich, die Lage sei besser, glaubt er. Aber erstmal nur für die Abda, die sich mehr Mitgliedsbeiträge genehmigte. Wirklich erfolgreich dagegen sind Klagen gegen die Geld-Gutscheine der EU-Versender. Und ziemlich erfolgreich ist die geodaten-basierte Notdiensteinteilung, zumindest für die meisten Apotheken. Unerträglich dagegen ist der Versuch der IKK classic, die Apotheken mit Knebelverträgen zu knechten. Die Apothekerverbände raten dringend davon ab – vollkommen zu Recht. Apotheken sind keine Kassen-Vasallen.
Kampagne für Grünes E-Rezept gestartet
Weil die Zahl der verordneten Grünen Rezepte seit vielen Jahren stagniert, hat Pharma Deutschland eine Werbeoffensive für die verstärkte Nutzung gestartet. Der Verband macht sich mit seinen Mitgliedern auch für eine zeitnahe Umstellung vom Papier zur elektronischen Verordnung stark.
US-Zölle drohen für Arzneimittel und Medizinprodukte
Arzneimittel stehen auf Platz 1 der Exportgüter der EU in die USA. Deshalb ist eine Einigung im Handelsstreit für die Pharmabranche von besonderer Bedeutung. Anderenfalls drohen weitere Zölle für Arzneimittel und Medizinprodukte, die die Versorgung diesseits und jenseits des Atlantik gefährden könnten.
Apothekensterben setzt sich in Nordrhein fort
Während die Apotheken auf die versprochene wirtschaftliche Stärkung warten, sterben die Betriebe weiter. In Nordrhein ging ihre Anzahl schon 2024 um 61 zurück, im ersten Halbjahr 2025 schrumpfte sie um weitere 25.
Arzneimittel-Lieferengpässe: Deutschland hinkt im EU-Vergleich hinterher
Wie gut beugt Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Staaten oder den USA Lieferengpässen vor? Diese Frage stellte der SPD-Bundestagsabgeordnete Matthias Mieves dem wissenschaftlichen Dienst der Bundesregierung. Der Antwortbericht, der auch der DAZ vorliegt, zeigt: Deutschland hat auch in der Apotheke Nachholbedarf.
Kippels: Apothekenreform ist in Arbeit
Der Kölner Apothekerverband hat im Rahmen eines Sommerempfangs sein 75-jähriges Bestehen gefeiert. Unter den Gästen war auch der für Apotheken zuständige Parlamentarische Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Dr. Georg Kippels. Er betonte die „starke Bindungswirkung“ des Koalitionsvertrages.
„Mindestlohnerhöhung bedroht die Existenz zahlreicher Apotheken“
Der Mindestlohn soll in zwei Stufen auf 14,60 Euro steigen. Die Freie Apothekerschaft sieht dadurch zahlreiche Apotheken in ihrer Existenz bedroht und schlägt in einer Pressemitteilung Alarm.
Preis: „Der Versandhandel ist ein erheblicher Störfaktor für die Versorgung“
Die Abda-Mitgliederversammlung hat sich mit der aktuellen politischen Lage, dem Haushalt, dem Datenhub, dem anstehenden BGH-Urteil zur Rx-Preisbindung und dem Rx-Versandverbot befasst. Präsident Thomas Preis zeigte sich im Anschluss zuversichtlich, was die politischen Anliegen der Apothekerschaft betrifft. Am 15. Juli hat er einen Gesprächstermin mit Bundesgesundheitsministerin Nina Warken.
Abda-Beiträge: Jährlich 3,9 Prozent mehr
Die Abda hat ihren Haushalt für das Berichtsjahr mit einem Jahresergebnis von 3,15 Millionen Euro abgeschlossen, sieht aber in der Zukunftsplanung eine Finanzlücke. Die Beiträge sollen in den Jahren 2026 bis 2028 um jeweils 3,9 Prozent steigen, was die Abda als Kompromiss zwischen dem Finanzbedarf und der Rücksicht auf die Apotheken betrachtet.
Globale Gesundheit – Verantwortung geht über Landesgrenzen hinaus
Warum ist es wichtig, sich mit Gesundheitsproblemen in anderen Teilen der Welt auseinanderzusetzen und welche Verantwortung tragen wir in Deutschland? Casandra Pawlicki Antón, Contact Person zur International Pharmaceutical Students’ Federation (IPSF) des Bundesverbands der Pharmaziestudierenden in Deutschland e. V. (BPhD), berichtet von globalen Gesundheitsproblemen und warum die junge Generation von Pharmaziestudierenden hierbei aktiv bleiben muss.
Was bringt die neue Notdiensteinteilung in BaWü?
20 Prozent Entlastung sollte die Umstellung der Notdienstorganisation von festen Kreisen auf ein geodatenbasiertes System in Baden-Württemberg bringen. Haben sich die Erwartungen erfüllt?
Neue Notdienstverteilung in Mecklenburg-Vorpommern ab 2026
Die Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern wird die Apothekennotdienste ab Anfang 2026 auf der Grundlage von Geodaten verteilen. Die Eckpunkte für die Verteilung gehen besonders auf die geringe Apothekendichte im Land ein. In geringerem Umfang als bisher wird es dort auch künftig Teildienste geben, allerdings weiterhin ohne einen Zuschuss vom Nacht- und Notdienstfonds.
Mein liebes Tagebuch
Machen wir uns nichts vor: Mit einer Soforthilfe für die Apotheken oder gar mit einem erhöhten Fixum wird es nichts mehr vor der parlamentarischen Sommerpause. Dabei wäre nur eine kleine Änderung der Arzneimittelpreisverordnung notwendig. Kleine Hoffnungen liegen jetzt auf einem Apothekengipfel, für den sich Bayern und Berlin einsetzen wollen. Aber Geduld, auch das geht nicht von heute auf morgen. Und dennoch, einige Kammerfunktionäre zeigen sich weitgehend zufrieden mit der politischen Bundesebene. Und sie loben die abgewählte Abda-Präsidentin: Es sei die beste Berufspolitik gewesen, die die Abda je gemacht habe. Währenddessen schaut die LAK Baden-Württemberg nach vorne und macht konstruktive Vorschläge zum Notdienst und zur Chronikerversorgung – nur so bewegt sich was.
Imagepflege für die Apotheken und viele Themen für die BAK
Einblicke in die Öffentlichkeitsarbeit der Abda und in die derzeitigen Themen der Bundesapothekerkammer waren wesentliche Inhalte der Kammerversammlung der Apothekerkammer Hamburg am Mittwoch. Beim Deutschen Apothekertag wird die Kammer einen Antrag einbringen, die Apotheken in das Ersteinschätzungssystem der 116117 aufzunehmen.
Ein Ampelsystem für Rezeptverlängerungen
Das Abda-Zukunftskonzept sieht unter anderem vor, dass stabil eingestellte Chroniker*innen für definierte Medikamente ihr bereits eingelöstes Rezept in der Apotheke verlängern und dann eine weitere Packung erhalten können. Aus Baden-Württemberg kommt der Vorschlag ein Ampelsystem einzuführen, damit die verordnenden Ärzt*innen einfach kennzeichnen können, für welche Präparate sie das zulassen.
Zwischen Politik, Krise und Strukturwandel
Am gestrigen Donnerstag tagte die Landesapothekerkammer Hessen zu ihrer zweiten Delegiertenversammlung des Jahres. Auf der Agenda standen unter anderem Katastrophenschutz, das BGH-Urteil zur Preisbindung und die Anerkennung ausländischer Apotheker:innen.
Mindestlohn steigt 2027 auf 14,60 Euro
15 Euro werden es nicht, aber der Mindestlohn soll in zwei Stufen steigen: auf 13,90 Euro zum 1. Januar 2026 und auf 14,60 Euro zum 1. Januar 2027. Auf diesen Kompromiss einigte sich die Mindestlohnkommission. Die CDU begrüßte den Beschluss.
„Gesundheit ist unser wertvollster Besitz“
Wer hierzulande krank ist und Arzneimittel benötigt, bekommt sie. Dieser Grundsatz gerät laut Sabine Tippelt (SPD), Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtags, aktuell ins Wanken. Schuld sind Lieferengpässe, aber auch das Apothekensterben, sagte sie am gestrigen Donnerstag in Hannover.
Was IKK classic Patienten jetzt erwartet
Ab 1. Juli werden IKK classic-Versicherte in der Regel keine Hilfsmittel mehr in Apotheken bekommen. Die von der Kasse gesetzten Konditionen sind für die Apotheken wirtschaftlich nicht tragbar. Apotheker*innen bitten Betroffene schon jetzt um Verständnis – und appellieren an sie, bei der Kasse wieder faire Bedingungen einzufordern.
Anteil des pharmazeutischen Großhandels an GKV-Ausgaben sinkt
Während die steigenden Kosten für Arzneimittel einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der GKV-Kosten beitrugen, sinkt der Anteil der Kosten des pharmazeutischen Großhandels seit Jahren. Die Geschäftsführer des Phagro fordern deshalb eine Anpassung der Vergütung für ihre Branche.
Dobbert: An jede neue Leistung gehört ein Preisschild
Dass es für die Apotheken „fünf nach zwölf“ ist, ist in der Politik angekommen. Zu verdanken ist das laut Brandenburgs Kammerpräsident Jens Dobbert der unermüdlichen Arbeit der früheren Abda-Präsidentin Gabriele Overwiening. Auf der Kammerversammlung ging es zudem ums zähe Ringen um einen Pharmaziestudiengang im Land – und einen neuen Gesprächsfaden mit der SPD.
Notdienstvorschläge aus BaWü: „Positives Echo aus der Politik“
Die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg hat vor einigen Monaten ein Positionspapier zum Thema Notdienst veröffentlicht. Damit will sie den zunehmenden Problemen bei der Organisation der Dienste aufgrund des Apothekensterbens entgegentreten. Das Echo aus der Politik ist laut Präsident Martin Braun ausnahmslos positiv.
So soll die Corona-Kommission des Bundestags aussehen
Die Eindämmung der Pandemie mit Masken und Alltagsauflagen war ein harter Einschnitt für alle - mit Folgen und Kontroversen bis heute. Jetzt soll eine große Aufarbeitung im Rahmen einer Enquete-Kommission auf den Weg kommen. Wie genau soll die aussehen?
Keine Apothekenreform vor der Sommerpause
Mit Blick auf die Vorhabenplanung des BMG ist nicht davon auszugehen, dass die Apothekenreform noch vor der parlamentarischen Sommerpause angegangen werden wird. Das sagte Kammerpräsidentin Ina Lucas am Dienstagabend in Berlin. Auf regionaler Ebene konnte sie derweil einen Erfolg vermelden: Berlins regierender Bürgermeister habe sich offen für einen Apothekengipfel gezeigt, um Lösungen für die Probleme der Branche zu erarbeiten.
Philippi verlangt strengere Regeln für Cannabis auf Rezept
Der niedersächsische Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) ist selbst Arzt. Ihn besorgt die Verfügbarkeit von Cannabisblüten im Internet. Mit seinem Ruf nach einer Reform ist er nicht allein.
Warken setzt sich für sichere Arzneimittelversorgung in der EU ein
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) macht sich für eine rasche Umsetzung des Critical Medicines Act und des EU-Pharmapakets stark.
Kabinett unterstützt GKV mit Milliardendarlehen
Mit einem milliardenschweren Darlehen will das Bundeskabinett einen Teil des Finanzbedarfs in der Gesetzlichen Krankenversicherung decken. Ziel ist es, die Beitragssätze stabil zu halten. Ab dem Jahr 2029 ist das Darlehen nach und nach zurückzuzahlen – somit verschiebt das Kabinett das Problem in die nächste Legislaturperiode.
Würdigung für Overwiening, Nachwuchsdebatte und Landesthemen
Dr. Kai Christiansen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, sieht erweiterte Aufgaben für die Apotheken als Chance für mehr Sichtbarkeit. Die Arbeit mit der ehemaligen Abda-Präsidentin Gabriele Overwiening bewertet er als die beste Berufspolitik, die die Abda je gemacht habe. Außerdem diskutierte die Kammerversammlung am Mittwoch, wie die Apotheken für den Nachwuchs attraktiver werden können.
Mein liebes Tagebuch
Die Apothekenreform soll „möglichst zeitnah“ angegangen werden, sagt das Ministerium. Mein liebes Tagebuch, mehr Gummibegriffe und Unverbindlichkeit gehen nicht. Im Klartext meint das Ministerium: Wir haben Wichtigeres zu tun als die Apotheken zu retten. Und währenddessen kämpft die Abda mit ihrer Strukturreform, hat mit sich selbst zu tun und zeigt eine gewisse Instabilität, was wohl zu weniger politischer Power führen könnte. Was wird aus dem Apotheken-Zukunftspapier? Aus den Präventionsangeboten der Apotheken? Lesenswert: Apotheken-GmbH, ein Spiel mit dem Feuer. Und: Warum eine Apotheke mindestens 2 – 2,5 Mio. Euro Umsatz braucht.
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